Lebenslauf
Valerie Kafka wurde am 25. September 1890 als Tochter von Hermann und Julie Kafka geboren. Sie war die zweitälteste Schwester von Franz Kafka. Sie besuchte die deutsche Mädchenschule in der Fleischergasse und später ein privates Fortbildungsinstitut für Mädchen. Am 12. Januar 1913 heiratete sie den kaufmännischen Angestellten Josef (›Pepa‹) Pollak (1882–1942), mit dem sie zwei Töchter hatte, Marianne und Lotte. Marianne fungierte als Nachlaßverwalterin ihres Onkels Franz, Lotte verstarb bereits im Alter von knapp 17 Jahren im Jahre 1931.
Sie arbeitete als Lehrerin in der 1920 eröffneten jüdischen Schule in Prag.
Äußere Wirkung und Begabungen
Über das Verhältnis zu ihrem Bruder Franz ist wenig bekannt. Sie gilt von allen Geschwistern als jene, die mit dem Vater am Besten auskam. Äußerlich wirkte sie angepasst und zurückhaltend. Ihre sprachliche Begabung war offensichtlich, ebenso ihre Belesenheit.
Deportation ins Ghetto, Ermordung im Vernichtungslager Kulmhof
1941 wurde Valerie, genannt Valli, mit ihrem Ehemann ins Ghetto Litzmannstadt deportiert. Im Frühjahr 1942 lebte sie dort für eine kurze Zeitspanne mit ihrer Schwester Gabriele, genannt Elli, und deren Tochter Hanna zusammen. Valerie Pollak wurde aller Wahrscheinlichkeit nach im Herbst 1942 im Vernichtungslager Kulmhof ermordet. Ihre Schwestern Elli und Ottla wurden ebenfalls Opfer des Holocaust.
Eine Gedenktafel am Familiengrab auf dem neujüdischen Friedhof in Prag erinnert an Valerie und ihre beiden Schwestern
Weblinks
Wir erinnern uns
Sie sind eingeladen, Ihre persönliche Erinnerung an
Valerie Pollak nieder zu schreiben.